Schutzkonzept

Prävention

Prävention ist ein andauernder Prozess

„DIE ZEIT HEILT KEINESWEGS ALLE WUNDEN“

Dieser Satz ist das Motiv für die Leitlinien der Evangelischen Kirche im Rheinland zum Umgang mit sexualisierter Gewalt.

Ein wichtiger Baustein dabei ist die Präventionsarbeit auf den verschiedenen Ebenen unserer Kirche. Und alle verbindet das Ziel, soweit es irgend geht, sexuellen Übergriffen und sexualisierter Gewalt vorzubeugen. Prävention bedeutet, möglichen Übergriffen zuvorzukommen – auch  wenn sich Verantwortliche in den Gemeinden und Kirchenkreisen, Ämtern, Werken und Einrichtungen oft kaum vorstellen können, dass gerade in ihrem Verantwortungsbereich sexualisierte Gewalt einen Ort finden könnte.

Damit es tatsächlich an en unterschiedlichen kirchlichen Orten keinen Raum für Missbrauch gibt, müssen wir alles daran setzen, eine Kultur der Achtsamkeit zu erreichen. Ein unverzichtbares Element, um eine solche Kultur wirksam zu etablieren, sind Schutzkonzepte in allen Gemeinden und Kirchenkreisen, Ämtern, Werken und Einrichtungen, also an allen kirchlichen Orten.

Diese Handreichung soll eine ganz praktische Hilfe dabei sein, eine Risikoanalyse durchzuführen und ein vor Ort passendes Schutzkonzept zu entwickeln. Dabei ist es notwendig Kinder und Jugendliche in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Ein Schutzkonzept wird seine Ziele am besten erreichen, wenn es im gemeindlichen Alltag eine Bedeutung bekommt, ein selbstverständlicher Teil der Abläufe wird, also mit Leben gefüllt ist. Damit die kirchlichen Räume „Schutzorte“ sind und nicht „Tatorte“.

Neben der strukturellen Verankerung in der Organisation ist es aber vor allem notwendig, dass die Mitarbeitenden eine Kultur der Achtsamkeit leben. Ein Verhaltenscodex dann dabei zur Orientierung dienen, durch entsprechende Fortbildungen werden Mitarbeitende für den Kinderschutz und den Schutz vor sexualisierter Gewalt sensibilisiert, sie werden sprach- und handlungsfähig.

Prävention erfordert viele Zugangswege und Anstrengungen auf allen Ebenen. Diese Handreichung soll als Hilfe dienen, solche Anstrengungen auf sich zu nehmen. Zum Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

 

Jürgen Sohn

Leitender Kirchenrat Pfarrer Jürgen Sohn

Evangelische Kirche im Rheinland

Düsseldorf, im September 2017